Als Fairer Handel (englisch fair trade) wird ein kontrollierter Handel bezeichnet, bei dem den Erzeugern für die gehandelten Produkte oder Produktbestandteile meist ein von den einzelnen Fair-Trade-Organisationen unterschiedlich bestimmter "Mindestpreis" bezahlt wird. Damit soll den Produzenten auch bei niedrigeren Marktpreisen ein höheres und verlässlicheres Einkommen als im herkömmlichen Handel ermöglicht werden. Die Höhe eines gerechten Preises ist ein seit Jahrtau-senden diskutiertes Thema der Wirtschaftsethik. Dazu wird bei dieser Handelsform außerdem versucht, langfristige "partnerschaftliche" Beziehungen zwischen Händlern und Erzeugern aufzubauen. In der Produktion sollen außerdem internationale sowie von den Organisationen vorgeschriebene Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden. (aus Wikipedia)
Fairtrade hat das Ziel, das Ungleichgewicht im weltweiten Handel abzubauen, indem Bauern und Arbeiter gestärkt werden. Als Werkzeuge für diese Veränderung dienen die Fairtrade-Standards. Sie bilden den Rahmen für die soziale, ökologische und ökonomische Entwicklung der Produzentenorganisationen und schreiben die Zahlung von stabilen Preisen und einer zusätzlichen Prämie für Gemeinschaftsprojekte vor.
Wichtige Bestandteile der Fairtrade-Standards:
Der Faire Handel hat eine gewaltige Entwicklung hingelegt:
Anfangs konnten Konsumenten fair gehandelten Kaffee nur im Weltladen oder auf dem Kirchenbasar kaufen. Heute, über vier Jahrzehnte später, gibt es Fairtrade-Kaffee fast in jedem Lebensmittelladen. Aber nicht nur der Kaffee hat Einzug in die Regale unserer Supermärkte gehalten.
War der Faire Handel in seinen Anfängen auf Kunsthandwerk oder klassische Kolonialwaren wie Kaffee und Bananen beschränkt, können Konsumenten heute in Deutschland zwischen vielen Produkten wählen:
150 Partnerfirmen bieten rund 1.000 Fairtrade-gesiegelte Produkte an, die bundesweit in über 30.000 Geschäften, Weltläden und Bioläden sowie in über 15.000 gastronomischen Betrieben erhältlich sind.
Aus der Solidaritäts-Initiative einiger weniger Menschen ist eine gut organisierte, weltumspannende Bewegung entstanden. Nachfolgend einige wichtige Etappen dieser Erfolgsgeschichte:
"Wenn die Länder des überflusses den Entwicklungsländern gerechte Preise für ihre Produkte zahlen würden, könnten sie ihre Unterstützung und ihre Hilfspläne für sich behalten." (Zitat: Bischof Dom Helder-Camara, Brasilien)
Immer mehr Menschen kaufen fair ein
Entwicklung der Fairtrade Kunden (Quelle: Forum fairer Handel)2017 verzeichnete der Absatz von fair gehandeltem Kaffee gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von 8 %. Im Vergleich zu 2010 hat sich der Absatz fast verdreifacht. Gemessen am Gesamtabsatz von Röstkaffee in Deutschland liegt der Marktanteil von fair gehandeltem Kaffee jedoch nur bei 4,8 %.
Das Fairtrade-Siegel kennzeichnet Waren, die aus fairem Handel stammen und bei deren Herstellung bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten wurden.
Das Fairtrade-Siegel steht für fair angebaute und gehandelte Produkte: alle Zutaten eines Produktes, die unter Fairtrade-Bedingungen erhältlich sind, müssen Fairtrade-zertifiziert sein. Dies gilt auch für Mischprodukte (z.B. Schokolade oder Eiscreme). Dies ermöglicht den Kleinbauernkooperativen stabilere Preise sowie langfristigere Handelsbeziehungen. Sowohl Bäuerinnen und Bauern als auch Beschäftigte auf Plantagen erhalten eine zusätzliche Prämie für Gemeinschaftsprojekte. Die Standards enthalten darüber hinaus Kriterien zu demokratischen Organisationsstrukturen, Umweltschutz und sicheren Arbeitsbedingungen.
Der WFTO Fair Trade Standard wird von der World Fair Trade Organisation (WFTO) vergeben. In der WFTO haben sich mehr als 400 Organisationen des Fairen Handels zusammengeschlossen. Die WFTO zeichnet Unternehmen aus, die sich für eine Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Produzenten in Entwicklungsländern einsetzen. Die WFTO verifiziert, dass Mitgliedsunternehmen sich an den 10 Prinzipien des Fairen Handels ausrichten. Die WFTO ist eine Mitgliedsorganisation. Nur Unternehmen, die das System erfolgreich durchlaufen, dürfen ihre Produkte mit dem Siegel WFTO Guaranteed Fair Trade kennzeichnen. (aus Wikipedia)
Die 10 Fair-Handels-Standards der WFTO: 1. 1. Eine Chance für wirtschaftlich benachteiligte Produzent/innen 2. Transparenz und Verantwortlichkeit 3. Handelspraktiken 4. Zahlung eines fairen Preises 5. Kinderarbeit und Zwangsarbeit ausgeschlossen 6. Nicht-Diskriminierung, Gleichberechtigung und Vereinigungsfreiheit 7. Bessere Arbeitsbedingungen 8. Förderung der Fähigkeiten / Weiterbildung 9. Förderung des Fairen Handels 10. Umweltschutz
Weltläden setzen sich für mehr Gerechtigkeit im Welthandel ein. Um dies zu erreichen, verkaufen sie Produkte aus Fairem Handel, leisten Informations- und Bildungsarbeit und organisieren politische Kampagnen. In der Konvention der Weltläden sind die Kriterien für den Fairen Handel der deutschen Weltläden festlegt. Diese Bestimmungen decken sich mit den WFTO-Standards bzw. gehen teilweise noch darüber hinaus. Mitglieder des Weltladen-Dachverbandes e.V., die nach diesen beiden Standards erfolgreich überprüft wurden (wie z.B. der Weltladen Linz) dürfen dies durch das WFTO-Emblem kommunizieren.
Der Weltladen Linz handelt gemäß der Konvention der Weltläden und des Standards der World Fair Trade Organisation (WFTO). Die Einhaltung dieser 10 Standards für Fairen Handel wird durch den Weltladen-Dachverband e.V. in Abstimmung mit der World Fair Trade Organisation (WFTO) über-prüft. Dabei werden Einkaufspolitik, Arbeitsbedingungen, Transparenz, Bildungs- und Informations-arbeit, öffentlichkeitsarbeit und Umweltschutz berücksichtigt.
Impressum:
Steuerungsgruppe Kampagne Fairtrade-Linz
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Anschrift: Ahrweg 10, 53545 Linz/Rhein,Tel: 02644/807 38 39
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